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pottery


pottery

ohne aissa wären wir nie nach imziln gefahren und hätten so auch nie die tradionelle „pottery“ gefunden. Keine reklametafel wies auf den töpfer hin, der ein einem absolut dunklen raum mit archaischen mitteln die traditionelle tajinen (also tontöpfe in denen hier gegart wird) herstellt. Meiner kamera zu ehren wurde bei einem winzigen festerchen der klappladen geöffnet, doch ohne eine sehr hohe empfindlichkeitseinstellung  hätte ich nichts fotografieren koennen. Low-tech traf auf high-tech. Das geschäft mit den getöperten wasserkrügen liefe schlecht, übersetzte der aissa, platikbehälter seien leichter und billiger.

Stimmt, und deren überreste fliegen, nebst myriaden von platiktüten -dank fehlender entsorgung- überall in der landschaft herum.

Mit tee, buttermilch mit argan-öl & unmengen süßigkeiten wurden wir herzlich in der familie aufgenommen. Danke !

© n.g.

karawanserei tighmert


In der Oase Tighmert bei Guelmim gibt es ein zauberhaftes kleines Museum in einer alten Karawanserei. Salem, der zusammen mit seiner Familie all’ die Dinge des Nomadenalltags zusammengetragen hat, führt für 25 Dh auf Englisch durch die Sammlung. Wenn die Tür verschlossen ist, findet man Salems Telefonnummer auf dem Blatt einer Opunzie am Eingang des Museums. Wer in der Oase eine tolle Übernachtungsmöglichkeit sucht, dem sei das sehr geschmack- und liebevoll angelegte Maison D’Hotes Nomades empfohlen – www.darnomade.com

kamelmarkt in guelmim


Kamelmarkt in Guelmim

„Pure Inszenierung für Touristen“ schreibt unser Reiseführer. Wenn man nix erwartet, kann’s nur gut werden. Und wenn man sich klar macht, dass die Zeit der Nomaden vorbei ist und die paar Kamele, die angeboten werden, für den Grillspieß gedacht sind statt für die Karawane, dann bleibt ein bunter Markt mit Kühen, Ziegen und Eseln – allemal exotisch genug für uns Mitteleuropäer. Touristen haben wir übrigens keine gesehen………….

© b.g.

fog harvester


peter trautwein hat fuer die deutsche wasserstiftung das system des nebel kollektors grundlegend ueberarbeitet. Mit speziellen netzen werden aus dem nebel die wassertröpfchen gefischt und ueber rinnen gesammelt. Das problem aller bisherigen anlagen, die erstmals in chile eingesetzt wurden, ist, dass die telweise sehr hohen windgeschwindigkeiten die konstruktionen umknicken und dass die netze den staendigen belastungen nicht standhalten und zerreisen. Der neue kollektor ist nicht nur stabiler sondern gleichzeitig auch viel flexibler, außerdem werden an der neuen anlage auch verschiedene netztypen getestet und dies wissenschaftlich begleitet. Demnächst gibt es hier im blog ein video über den aufbau und die wirkweise der anlage.

© n.g.

mount boutmezguida


Der, in den Ausläufern des anti atlas gelegene berg ist mit 1225 m die höchste erhebung in der umgebung von sidi ifni. Er ist von der dt. wasserstiftung für die testanlage der neu entwickelten nebelfanganlage ausgewählt worden. Zeitweise liegt der gipfel in dichtem nebel und das bei oft hoher windstärke. Kaum zu glauben in solch einem heißen und trockenen land wie marokko, aber wir haben es selber erlebt. Selbst die piste wurde so nass und glitschig, dass die abfahrt vom mount boutmezguida verschoben werden musste und auch pkw gelaendewagen kamen nicht mehr hoch zu uns. Der esel übernahm die versorgung der station …

© n.g.

 

am brunnen


Wir sind auf dem Weg zu Khadayja Belhuss – einer Berberin im Anti-Atlas. Unser Guide hat die Höhe unseres Ategos nicht auf dem Schirm und irgendwann ist Schluss für unser Gefährt, da wir unter den Arganenbäume nicht mehr durchfahren können. Also gehen wir den Rest des Weges zu Fuß und erreichen schließlich ein Gehöft aus den typischen Lehmziegeln erbaut. „Willkommen“ steht in einem der vielen Berberdialekten auf der Mauer – wir gehen mal davon aus, dass dies für uns gilt, auch wenn der Schriftzug von einer vor kurzem gefeierten Hochzeit herrührt, wie sich später herausstellt.

Wir sind unterwegs für die deutsche Wasserstiftung und Khdayja ist eine von den vielen Berberfrauen in Marokko, die Tag für Tag Wasser von einem Ziehbrunnen holen, um die ganze Familie und alle Tiere zu versorgen. Wir wollen sie dabei begleiten und filmen. Doch zunächst einmal gilt es die Männer der Sippe zu begrüßen: zwei ihrer Söhne, ihren Mann und den über neunzigjährigen Schwiegervater. Der Empfang ist herzlich. Khadaya kommt mit zwei Eseln im Schlepptau hinter dem Haus hervor und wir laufen mit ihr und den Söhnen zum Brunnen. Der ältere in seiner Georgio-Armani-Fake-Jacke ist unseretwegen mit von der Partie und wird keinen Finger krümmen, um seiner Mutter zu helfen. Es gilt, die Hierachie einzuhalten und Wasser holen ist nun mal Frauensache. Lediglich der jüngste Sohn muss beim Beladen der Esel helfen, wenn keine zweite Frau zur Stelle ist.

Nach 20 Minuten Fußmarsch haben wir den Brunnen erreicht. Khadayja schöpft Wasser aus dem Ziehbrunnen und beginnt, ihre mitgebrachten Kanister zu füllen. Nur mühsam können wir ihr klar machen, dass wir Zeit brauchen, um die Kamera einzustellen und dass es notwendig ist, die Sonne, die Schatten, den Ton und vieles mehr zu berücksichtigen. Am Anfang geht alles unter großem Gelächter vor sich. Nachdem wir sie aber so oft haben schöpfen lassen, dass sie die ersten Kanister wieder zurück in den Brunnen gießen muss, ist es mit dem Verständnis und dem Spaß vorbei. Wir geben uns zufrieden, filmen das Beladen der Esel und den Ritt nach Hause.

Für den hohen Besuch, den wir anscheinend darstellen, wurde eine Hühnchen-Tarjine vorbereitet. Sicher auch von Khadayja. Inzwischen ist es 16 Uhr und eigentlich zu spät fürs Mittagessen – zumal wir um 19 Uhr ein Menue in Sidi Ifni bestellt haben. Aber die Gastfreundschaft lässt es nicht zu, das Essen abzulehnen. Wir essen mit Ehemann, Schwiegervater und unserem Guide. Leider sagt dieser uns erst im Nachhinein, daß es sich bei den beidem um aufgeschlossene Männer handelt und dass Khadayja mit uns gegessen hätte, wenn wir als Gäste darauf bestanden hätten – tja, das ist so eine Sache mit den Landessitten. So hatte die gute Frau nur jede Menge Mehrarbeit wegen uns und uns bleibt nur ein ausgiebiges Winken beim Verabschieden. Es tut uns so leid, dass wir uns am nächsten Tag, als wir ihrem Mann auf dem Markt begegnen, uns mit zwei Melhafs für Khadayja bedanken – jenen bunten Stoffen, in die sich die Frauen der Sahara hüllen.

© b.g.

 

im namen der rose


Wir sind in Sidi Ifni, einem Ort an der Atlantikküste im südlichen Marokko. Unser Guide Aissa hat uns mitgenommen zur Koranschule Sidi Zekri, die eine halbe Autostunde entfernt am Fusse des Anti-Atlas liegt. Nachdem die Jungs für uns Koransuren geschmettert hatten, lud uns der Lehrer Sidi Brahim ein zu Tee und Fladenbrot mit Arganöl und Honig – lecker! Sidi Brahim ist ein Mensch, dessen positiver Ausstrahlung sich niemand entziehen kann. Er scheint hier ein sehr hohes Ansehen zu genießen. Wir fühlen uns an den Kinofilm „Im Namen der Rose“ erinnert. Ein marokkanischer Sean Connery!

© b.g.