Hier mal einige eindrücke von québec city, eine tolle stadt mit tollen Leuten. © n.g.
Mitten im touristischen Gewühl von Québec City (Vieux-Port historic district) fällt echte Qualität besonders ins Auge: Guy Levesque betreibt sein kleines Atelier mit Verkaufsraum in der Sault-au-Matelot. Er fertigt dort in Handarbeit Masken aus Leder. Besonders seine selbstentworfenen Model, mit denen er die Masken reproduziert, haben es uns angetan. Guy ist ein talentierter Künstler und er hat die Kostümbildner des berühmten Zirkus in die Kunst der Maskenanfertigung eingearbeitet. © B.G.
OnedayOnephoto ist eine facebook gruppe, die vor ca. 6 jahren ins leben gerufen wurde von unserem freund, dem Essener fotografen Frank Lange und sie hat mittlerweile über 820 mitglieder. Frank hatte mir empfohlen, den kanadischen fotografen Marc Bergeron zu kontaktieren, er würde in québec city leben und könne mir sicherlich einiges empfehlen. Marc wurde mein „facebook-friend“ und wir trafen ihn in seiner stadt. – dass aus einem solchen kontakt innerhalb so kurzer zeit eine echte freundschaft erwachsen würde, wow, das hätte ich nicht gedacht.
Aber der reihe nach: Marc Bergeron studierte fotografie und arbeitete anschließend, weil sich die möglichkeit ergab, als militär-fotograf. Mehrere kriege hat er mit seiner kamera dokumentieren müssen, viele seiner kameraden verloren, ist selber verwundet worden und seine traumatischen erlebnisse lassen ihn nicht mehr los. Mittlerweile ist er in rente und seit sieben jahren –zum ersten mal- verheiratet: mit France, einer charmanten, liebenswerten Québecois. Zuvor, so erzählte er, war er durch seine vielen, weltweiten einsätze nicht in der lage eine familie zu gründen.
Marc Bergeron ist ein engagiertes mitglied bei OnedayOnephoto. Er hat uns sein québec city gezeigt, uns wunderbar zu hause bewirtet und uns seinen freunden vorgestellt. Seiner und Frances selbstloser, überwältigender gastfreundschaft widme ich diesen blog beitrag und zeige einige bilder von einem ausflug mit freunden auf seinem boot.
Begegnungen mit anderen menschen machen das reisen interessant, begegnungen mit freunden wie marc bergeron bereichern es unendlich.
Danke france, danke marc, danke an alle eure freunde, die uns eine tolle zeit in québec city bereitet haben. © n.g.
designer und innenarchitekten aufgepasst: carrefour de tilly in saint antoine könnte Euer neues mekka werden. Unser freund marc bergeron wählte die kneipe zufaellig, einfach, weil wir hunger hatten. waehrend wir auf der sonnigen terasse die spezialitaeten des hauses testeten war im dunklen pub eine illustre gesellschaft mit einer ein-mann combo am feiern. Ein ohren- und augenschmaus, authentischer geht´s nicht. © n.g.
Nach etlichen regentagen glänzte die landschaft wieder in der sonne und québec hat landschaftlich viel zu bieten. Die provinz ist vierfach so große wie deutschland und es leben hier 6,4 millionen menschen. Speziell der norden ist so gut wie menschenleer. Hatte ich von dem etwas rüden charme der québeker geschrieben, so gibt es hier natuerlich auch viele nette, freundliche und hilfsbereite menschen und einige seien hier exemplarisch vorgestellt. An euch alle herzlichen dank! © n.g.
Unser auto gefiel dem chef vom „information center“ in baie saint paul und wenig spaeter war mr. françois bei bei uns zu gast und gab tolle empfehlungen. Eine davon war chantal wapukuan von den –wie man hier sagt „first nation poeple“, den „teueikan“. Den französischen vornamen bekam sie von ihrer großmutter, die vom pariser chic so fasziniert war und auch sonst haetten wir sie nicht als indianerin erkannt, zumal sie uns zuerst in westlichen kleidern entgegen kam. die kanadier hatten bis in die 1980er jahre alles versucht, die kultur und sprache der ureinwohner zu unterdrücken und so entdeckte auch chantal erst spät, dass sie über ihre kulturellen wurzeln so gut wie nichts wusste. Sogar die sprache war ihr fremd, ihre „muttersprache“ längst französisch.
Ich hatte bedenken, dass wir eine folkloristische show geboten bekämen, aber weit gefehlt. So pur und persönlich konnte ich noch nie in eine im verschwinden begriffene kultur eintauchen – Chantal erklärte nicht nur gegenstände des täglichen bedarfs sondern auch wie und aus was diese hergestellt wurden und darüber hinaus zeigte sie uns viele medizinisch genutzte pflanzen und riten ihres volkes.
Ihr solltet diese faszinierende und erdverbundene kultur bei chantal und ihrem mann erleben. Die beiden bieten auch übernachtungsmöglichkeiten im tipi an mit abendlichem lagerfeuer.
Klar kann ich nicht alle geschichten wiedergeben, deshalb hier nur zwei details, die mich besonders fasziniert haben. Chantal zeigte uns verschiedenste tierfelle und den unterschied zwischen industriell gegerbten fellen zu denen, die auf traditionell indianischen weise behandelt wurden. Die indianische variante war um ein vielfaches weicher und außerdem atmungsaktiv. Und wie stellt man es her? Mit viel wasser und den gehirnen von elchen und bären. Nichts fuer olfaktorisch empfindliche nasen aber das ergebnis ist verblüffend.
Früher waren die frauen und männer von den teueikan in den sommermonaten nackt und stellten ihre wigwams an die flussläufe zum fischen. In den wintermonaten zogen sie in die wildreichen wälder und nutzen unterschiedliche kleidungsteile gegen die grimmige kälte. Trotz allen revival gedanken scheint die von den jesuiten aufoktroyierte moralvorstellung nicht reversibel zu sein. Schade eigentlich …… © n.g.
chantal wapukuan 18 léo-cauchon baie-saint-paul (québec) canada G3Z1H4 contact@teueikan.ca